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The Tangent: A Spark In The Aether - The Music That Died Alone (Volume Two) (Review)

Artist:

The Tangent

The Tangent: A Spark In The Aether - The Music That Died Alone (Volume Two)
Album:

A Spark In The Aether - The Music That Died Alone (Volume Two)

Medium: CD/LP+CD/Download
Stil:

Retro-Prog und Funk

Label: InsideOut Music
Spieldauer: 67:08
Erschienen: 20.04.2015
Website: [Link]

„Das neue Album ist ein Rock-Album. Es ist ein Prog-Album. Es ist ein Funk-Album. Es ist ein Pop-Album“, so lautet das Fazit zum nunmehr 8. TANGENT-Album, welches uns seitens des Labels InsideOut auf deren Promo-Begleitblatt offeriert wird.
Na, was ist‘s denn nun, dieses Album?
Eine wirre Mischung seltsamer Musik-Stile, die im Grunde nicht wirklich zusammenpassen?

Und dann auch noch das:
Das neue Album heißt tatsächlich im Untertitel „The Music That Died Alone (Part Two)“ und stellt damit einen unmittelbaren Bezug zum ersten TANGENT-Studio-Album her. Außerdem wartet es noch mit einem zum Verwechseln ähnlich gestalteten Cover auf!

Doch egal, was hier im Vorfeld geschrieben und behauptet wird - es ist irreführend und stimmt zum großen Teil nicht.
Denn „A Spark In The Aether“ (Wobei ich mir mal bewusst den zweiten Teil des Album-Titels spare!) ist wiederum ein für TANGENT typisches, abwechslungsreiches Retro-Prog-Album mit den unterschiedlichsten (besonders Canterbury-)Einflüssen geworden und ANDY TILLISON als Sänger, dessen Stimme sich zwischen mittelmäßig bis schwach bewegt und in den besten Momenten nach einer Kombination aus kränkelndem DAVID SYLVIAN plus noch stärker kränkelndem PETER HAMMILL klingt, während sie in den schwächsten Momenten ziemlich neben der Spur liegt oder durchaus gar etwas krakeelend Krähenhaftes hat. Leider ein stets wiederkehrender Widerspruch vieler TANGENT-Alben: die Kombination aus begnadeten Instrumental-Teilen und bedrückenden Vokal-Ausrutschern. Doch waren auf den meisten Vorgängern wenigstens noch weitere Sänger beteiligt, egal ob sie nun ROINE STOLT, JAKKO M. JAKSZYK, GUY MANNING, SAM BAINE, THEO TRAVIS oder JONATHAN BARRETT hießen, die dazu beitrugen, das Tillisons schwächelnder Gesang hinter dem (manchmal nur ein wenig, manchmal ganz viel) besseren Gesang seiner Begleiter nicht ganz so auffiel. Nun aber gibt es leider die volle Tillison-Vokal-Dröhnung und die tut „A Spark In The Aether“ überhaupt nicht gut.

Auch der unmittelbare Bezug zum Debüt-Album führt mächtig in die Irre, denn nicht nur Musik und Titelwahl stellen keinerlei Bezug zum 2003er Werk her, auch die Band ist bis auf Tillison und seinem alten Weggefährten der ersten Stunde, JONAS REINGOLD, eine komplett andere.

Nun weiß ich zwar nicht, ob solche Mogeleien verkaufsfördernd sind, vertrauensfördernd für seine Anhänger sind sie jedenfalls nicht, denn wir bekommen mit „The Music That Died Alone - Volume Two“ ein Album, bei dem eben die großartigen Saxofon und Flöteneinsätze der VAN DER GRAAF GENERATOR-Marke DAVID JACKSON fehlen, auch wenn sie recht gut durch THEO TRAVIS ersetzt werden. Auch das FLOWER KINGS-Flair kommt dieser CD abhanden, da Stimme und Gitarre (und wohl auch Ideen) von ROINE STOLT fehlen. Das gab‘s aber eben alles auf der ersten TANGENT-CD zu hören, die um Längen besser als die nunmehr letzte ist, welche besonders durch ihre Funk-Affinität mit Bläsern auffällt, so als hätte ANDY TILLISON vor der Aufnahme seines Albums sehr intensiv STEELY DAN gehört. Dieser Einfluss lässt gerade den regelrecht zerrissenen Longtrack „The Celluloid Road“, mit über 21 Minuten so gesehen das Herzstück des Albums, musikalisch zu einem echten Schwachpunkt werden, auch wenn er mit seiner harschen Amerika-Kritik textlich zu beeindrucken versteht.

Der eindeutige Höhepunkt ist dann (Welch Wunder!?) das einzige Instrumental „Aftereugene“ mit deutlich floydigen Einflüssen (Na, welche wohl??? „Careful With That Axe, Eugene“ plus ein paar „Echoes“-Plings!) und regelrecht frei jazzenden Saxofon-Ausbrüchen. Genau dieses wunderbare Stück hätte ich auf „A Spark In The Aether“ nicht erwartet - allerdings bleibt es auch die einzige angenehme Überraschung von „The Music That Died Alone - Volume Two“:

FAZIT: Wann besinnt sich ANDY TILLISON endlich und konzentriert sich verstärkt auf seine Instrumente, die er ausgezeichnet spielt, und seine progressiven Ideen, die ebenfalls schwer beeindrucken können? Nur seine Stimme ist im Umkehrschluss „die Sau, die man vor die Perlen wirft“, damit die nicht den Glanz ausstrahlen und die Bewunderung erhalten, die sie verdient hätten. Welch schöne Überraschung wäre es doch für das nächste TANGENT-Album, wenn Tillison endlich mal den Mund halten und einem Anderen (Mein Favorit: JAKKO M. JAKSZYK!) das Mikro überlassen würde.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4862x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • A Spark In The Aether
  • Codpieces And Capes
  • Clearing The Attic
  • Aftereugene
  • The Celluloid Road
  • A Spark In The Aether (Part 2)
  • San Francisco - Radio Edit (Bonus Track)

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
proggus
gepostet am: 05.05.2015

User-Wertung:
12 Punkte

Es ist schade, dass es bei Musikreviews nicht die Möglichkeit einer zweiten Meinung gibt. Und da The Tangent eines Massenreviews anscheinend nicht würdig waren, muss der Leser nun mit dieser etwas irreführenden Rezension leben.

Natürlich ist Musik immer Geschmackssache und kann letztlich nur sehr begrenzt objektiv betrachtet und bewertet werden. Aber von einem Rezensenten erwarte ich schon, dass er von seinem persönlichen Geschmack ein Stück weit abstrahieren kann. Gut, andrerseits kann jeder, der Tillisons Gesang etwas anders bewertet oder sich gut damit arrangiert hat, die entsprechenden Passagen aus der Rezension wegdenken. Auch über die mangelnden Rückbezüge zum ersten Album kann man sicherlich streiten. Zumindest textlich sind sie in "Codpieces And Capes" vorhanden. Der geringere Flower Kings-Einfluss ist eigentlich eine Stärke von The Tangent, denen nichts besseres passieren konnte wie der Ausstieg von Roine Stolt. Der junge Luke Machin an der Gitarre (was übrigens oben bei den Besetzungsangaben falsch dargestellt ist!) ist ein großes Talent und trägt viel zum Gelingen des Albums bei. Die grandiose Rhythmusfraktion sowieso.

Also Tangent-Fans: Nicht zögern, kaufen! Dies ist eines der besten The Tangent-Alben bisher (nicht DAS BESTE, aber gut mit dabei).
Thoralf Koß [Musikreviews.de]
gepostet am: 05.05.2015

Hallo Proggus,
wir sind keine Fan-Seite, sondern eine Musik-Kritik-Seite, die sich bei ihrem Aufbau und ihrer Ausrichtung sicher viele Gedanken gemacht hat.
Außerdem haben wir sogar eine Kommentarzeile, sodass jemand wie du beispielsweise seine Äußerungen kundtun kann.
Aber wie wir ein Album einschätzen oder zu welchen Alben wir ein Massenreview veröffentlichen, solltest du wohl doch besser uns überlassen.
Übrigens wäre die Kritik zu Tangent vielleicht gar nicht bei uns erschienen, wenn ich mich nicht bereit erklärt hätte, das Album zu besprechen. Mit genau dem Ergebnis, das ich hier - wie jede Kritik hier - rein subjektiv zum Besten gebe.
proggus
gepostet am: 05.05.2015

Meine Kritik bezog sich doch gerade darauf, dass ihr eine Musik-Kritik-Seite seid. Und natürlich könnt ihr tun und lassen was ihr wollt. Es war Feedback eines interessierten Lesers. Oder ihr deaktiviert halt die Kommentarfunktion, wenn ihr gar kein Feedback wollt :-)
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